Die Geschichte der FFW Milkau

 

Da unsere Feuerwehr aus einem Zusammenschluss mehrerer Ortsfeuerwehren besteht, wollen wir auch auf die Geschichte der anderen Wehren eingehen.

 

Milkau:

Feuerwehren gibt es schon lange. Die uns bekannte erste Nennung einer Feuerwehr geht bis in das Jahr 1822 zurück. Dort wurden bei einem Brand in Seelitz Spritzen der Rittergüter Gepülzig und Milkau eingesetzt. Nachlesbar ist das im
"Rochlitzer Wochenblatt vom Sonnabend, den 27.07.1822".
Man spricht zu dieser Zeit nicht von Feuerwehren, sondern von "Spritzen" oder auch anderen Bezeichnungen, welche aber alle dem selben Zweck dienten, nämlich der Brandbekämpfung.
 
Bild Rittergut Gepülzig Bild Rittergut Milkau

Eine der ersten noch existierende Erwähnung

der Feuerwehr stammt vom 31.12.1867.

 
Dabei geht es um die Rechnungsführung in der Feuerwehr und Übersendung von Beiträgen in die Feuerlöschgerätekasse. Die Schriften des Jahres 1867 sagen aus, dass die Feuerwehr dieser Gegend schon Jahre vorher bestanden hat. Aus den Belegen geht hervor, dass der Rechnungsführer von Schönfeld Prämien an Gutsbesitzer, Druckmannschaften, Spritzenmeister und Feuerläufer von Gepülzig, Naundorf, Schönfeld und Zetteritz gezahlt hat. Da die Ortschaften Gepülzig mit Rittergut, Naundorf, Schönfeld und Zetteritz im Jahre 1867 einen gemeinschaftlichen genutzten Spritzenwagen besaßen.

 Da die Rechnungsführung in Schönfeld geführt wurde, ist anzunehmen, dass der Spritzenwagen hier stationiert war. Eine Rechnung vom Kam. Gottfried Ludwig, ausgestellt am 31.12.1868 besagt, dass die Feuerwehr zu folgenden Bränden ausgerückt ist:

- 2 mal Feuer in Mittweida im Mai
- Feuer in Kleinmilkau im August
- Feuer in Großmilkau im August
- Feuer in Noßwitz im Dezember
   

Auch in Gepülzig, an der Schmiede, hat es im Jahr 1868 gebrannt. Dabei sind eine Hausleiter und 2 Feuerhaken mit verbrannt, die aus der Spritzenkasse ersetzt wurden. Der Großbrand am 19.01.1868 in Schönfeld hat die Spritzenkasse ein Vermögen gekostet. Dabei sind viele Löschgeräte vernichtet worden, die die Kasse ersetzt hat.

Es ist schon bewundernswert, mit welchen einfachen Mitteln die Feuerwehr zur damaligen Zeit Brände bekämpft hat und welche Wegstrecken (Noßwitz, Mittweida) zurückgelegt wurden. Der Schutz des eigenen Hab und Gut hat die Feuerwehrmänner zu diesen erstaunlichen Leistungen getrieben. Die gegenseitige Unterstützung, nicht nur im eigenen Ort, ließ die Wehr zu einer starken Truppe, nach dem Motto "Einer für alle - alle für einen" werden. Dieses gegenseitige Unterstützen bei größeren Bränden hat sich bis heute erhalten.

Aus diesem Spritzenverband gingen dann die Ortsfeuerwehren von Zetteritz, Naundorf und Milkau hervor.

In der Geschichte der Feuerwehr machen wir nun einen Sprung bis ins Jahr 1945. In der Zeit davor sind keine Unterlagen zu finden.

1945 besaß die Freiwillige Wehr keine Spritze und kein Gerätehaus, da half Wehrleiter Kam. Walter Reiche weiter, der selbst eine Spritze in Privatbesitz hatte und sie auch bei sich unterstellte. 1948 hat die ehemalige Gemeinde Milkau einen Bauplan für ein Gerätehaus  erstellen lassen. Die Umsetzung erfolgte jedoch erst 8 Jahre später.
Im Februar 1953 erhielt die Feuerwehr eine neue Motorspritze, womit die Kameraden technisch besser gestellt waren. Leider mussten die Kameraden  aber noch mit Signalhörnern alarmiert werden. 1955 kam es zur Bildung von Zentralkommandos "Freiwillige Feuerwehren". Der 1. Leiter des ZKDO war Kamerad Tamme.
Zum Kommando gehörten:
- FFW Milkau

- FFW Kolkau

- FFW Naundorf

- FFW Gröbschütz

- FFW Zetteritz

- FFW Crossen

   
Das ZKDO Milkau hat Bestand gehabt bis zur Bildung des Wirkungsbereichs Erlau am 01.01.1958.
Es musste Platz für ein Gerätehaus gefunden werden. Der Antrag der FFW zum Gerätehausbau wurde angenommen. Die Kameraden der FFW weihten am 21.11.1956 das Gerätehaus ein.
Im März 1958 hat die Wehr eine TS 6 und eine TSA, im Juli eine TS8 von Mittweida erhalten. Am Ende des Jahres erhielt dann die Wehr ihren MTW Typ Steyer der gleichzeitig als Zugfahrzeug für denn TSA mit genutzt wurde.

Die Entwicklung der Feuerwehr verlief von nun an in geordneten Bahnen unter Leitung des VPKA Rochlitz.

 

Dazu einige wichtige Daten:

1959 Walter Bergler - Wehrleiter

1964 Karl Funke - Wehrleiter

1970 Bildung einer Frauenlöschgruppe

1972 Übergabe des TSF B 1000

1972 1. Platz im Gruppenwettkampf

1986 Anbau an Fahrzeughalle von Schulungsraum

1989 Dietmar Bergler - Wehrleiter

1991 Wirkungsbereich Erlau aufgelöst

1997 Zusammenlegung der FFW Sachsendorf/Theesdorf & der FFW Milkau

1997 130 Jahre Feuerwehr Milkau

1997 Übergabe des KTLF - Fortura durch Firma Schmitz

1998 Gründung der Jugendfeuerwehr Milkau

1999 Übergabe des MTW durch Firma Spreer, FW-Verein & Gemeinde Erlau

2004 Jens Neubert - Wehrleiter

2005 Durchführung des 1. Gemeindewettkampfes Erlau

2006 Übergabe des Rettungsgerätes von der Firma Weber-Hydraulik

2007 140 Jahre Feuerwehr Milkau

                                                               2011 Einweihung & Übergabe vom neuen Gerätehaus in Milkau

                                                               2013 Übergabe des MTF VW T5 durch Fw-Verein & Gemeinde Erlau

                                                               2015 Übergabe des CBRN-Erkunder durch Landkreis Mittelsachsen

                                                               2016 Übergabe von neuen LF 10 durch die Firma Ziegler 

                                                               2016 Übernahme vom TSF der Feuerwehr Beerwalde

                                                               2017 150 Jahrfeier der Ortsfeuerwehr Milkau
                                                               

 

Sachsendorf/Theesdorf:

Es sind leider keine eindeutigen Dokumente auffindbar, die die Gründung der Feuerwehr belegen. Der Spritzenkauf 1888 ist als Gründungsjahr festgelegt worden.
Im selben Protokoll wurde eine Spritzenkasse erwähnt, was darauf schließen lässt, dass es eine Löschgruppe oder Löschmannschaft gegeben haben muss.
Im Verlaufe der Jahre entwickelte sich, jeweils den Altersstrukturen angepasst, sogenannte Spritzen- oder Druckmannschaften. In Theesdorf benannte man als "Spritzenmeister" den ehemaligen Schmiedemeister Walter Spei. In Sachsendorf sind die "Spritzenmeister" Oskar Lorenz, Alfred Reichelt und Kurt Weinert noch bekannt.
Weiter Wehrleiter waren:

1945 bis 1957 Erwin Bauch

1957 bis 1979 Heinz Andrä

1979 bis 1985 Werner Junghans

1985 bis 1990 Bernd Welsch

1990 bis 1997 Harald Börner

 

Hinsichtlich der ursprünglich vorhandenen Feuerlöschtechnik kann Folgendes festgehalten werden:

Die seinerzeit in den beiden Orten vorhandenen Handdruckspritzen unterschieden sich voneinander insofern, dass das in Sachsendorf befindliche Gerät auf einem zweirädrigen Karren durch Ziehen oder Schieben bis zur Wasserentnahmestelle bewegt werden musste, während die in Theesdorf stationierte Handdruckspritze auf einem durch Pferdekraft beweglichen vierrädrigen Wagen fest montiert war.
   
Leider ist die letztgenannte Feuerspritze, ein absolutes Prachtstück, mit der Stationierung einer Motorspritze um 1945/46 spurlos verschwunden. Von diesen Zeitpunkt an war die Tragkraftspritze einziges Löschgerät für beide Ortsteile. Die Handdruckspritze in Sachsendorf ist kurzfristig ausgesondert worden. Im Jahre 1960 wurde die in Theesdorf stationierte Motorspritze abgezogen und durch eine TS 8 sowie einen neuen TSA ersetzt.
In den Jahren 1962/63 begann man mit dem Neubau eines Gerätehauses in Sachsendorf. Gleichzeitig erhielt die Gemeinde eine zweite TS8 sowie einen dazugehörigen TSA. Die FFW Sachsendorf/Theesdorf verfügte von nun an über zwei derartige Gerätschaften. Am 24. September 1974 kam es dann zur Bildung einer Frauengruppe in der FFW. Unmittelbar darauf am 29. September wurde der FFW die "Leistungsstufe III" verliehen.
Aufgrund vielseitig entwickelten Aktivitäten auf dem Gebiet des Brandschutzes, der permanenten Gewährleistung der örtlichen Brandsicherheit in beiden Ortsteilen wurde der FFW Sachsendorf/Theesdorf am 7. Oktober 1982 der Ehrentitel "Vorbildliche Freiwillige Feuerwehr" verliehen. Dieser konnte vier Jahre später erfolgreich verteidigt werden.
Die Gemeinde Sachsendorf mit dem Ortsteil Theesdorf blieb hinsichtlich der Anzahl der Brände, sowie der Brandschadensummen weitestgehend verschont.
Im Jahre 1997 kam es zum Zusammenschluss der FFW Sachsendorf/Theesdorf mit der FFW Milkau.

 

Naundorf:

Die Gründung der Feuerwehr Naundorf, geht auf dem im oberen Teil beschriebenen Spritzenverband zurück. 1956 wurde die Pflichtfeuerwehr Naundorf gegründet. Der gewählte Wehrleiter war Kam. Günter Ranft.

Im Februar 1960 kam es zur Neubildung der Freiwilligen Feuerwehr Naundorf. Die Funktion des Wehrleiters übernahm Kam. Heinz Mirowsky. Bereits im Juli 1960 wurde Kam. Gerhard Kretzschmar zum Wehrleiter gewählt.

1963 erfolgte die Eingemeindung von Naundorf zur Gemeinde Milkau. Die FFW Naundorf blieb eine eigenständige Wehr.

1967 erhielt Naundorf eine Sirene.

Kam. Peter Rummrich wurde am 01.01.1968 zum neuen Wehrleiter gewählt, da Kam. Kretzschmar die Funktion des Wirkungsbereichsleiters übernommen hatte.

Am 5.9.1968 bildete sich eine Frauenlöschgruppe.

Der Feuerlöschteich in Neugepülzig ist im Jahr 1972 erbaut worden.

Im Januar 1973 fand eine vertragliche Regelung, mit dem damaligen KfL über die Nutzung eines Traktors als Zugfahrzeug für die Spritze zu jeder Tages- und Nachtzeit statt.

Im Jahr 1975 wurde das Gerätehaus an der "Alten Schule" in Naundorf um- bzw. ausgebaut.

Die Übergabe des B1000 von der FFW Milkau an die FFW Naundorf erfolgte offiziell am 14.12.1997.

Damit hatte Naundorf das erste richtige Feuerwehrauto.

Die ortsansässige Firma "Bauunternehmung Jung GmbH" (Herr Grimm), sponsorte der FFW am 10. 9. 1999 ein neues, modernes Löschfahrzeug vom Typ KTLF.
Die Übergabe erfolgte im Beisein des damaligen Ministerpräsidenten von Sachsen Kurt Biedenkopf.
Da es zu diesem Zeitpunkt keine geeignete Unterstellmöglichkeit für das neue Fahrzeug gab, stellte der Sponsor vorerst kostenlos eine Garage auf seinem Gelände zur Verfügung.

   
17.05.2003 war die feierliche Einweihung des neuen Gerätehauses. Zwei Jahre später wurde ein Feuerlöschteich am neuen Gerätehaus erbaut.

Am 25.1.2008 fand die Wahl der neuen Wehrleitung statt.
Kam. Peter Rummrich (40 Jahre Wehrleiter) und Kam. Frank Ranft (32 Jahre Stellvertreter Einsatz und Ausbildung) wurden aus ihren Ämtern verabschiedet.
Kam. Mario Kugler (Wehrleiter) und Kam. Jan Figula (Stellv. Wehrleiter) wurden als Nachfolger für 2 Jahre gewählt.

Am 12.02.2010 kam es zum Zusammenschluss der FFW Naundorf mit der FFW Milkau, da nicht mehr ausreichend einsatzfähige Kameraden mit der entsprechenden Ausbildung vorhanden waren.

Die Wehrleitung:                                                

1942 bis   ?    Schlorke, Alfred (Freiwillige Feuerwehr)

1956 bis 1960 Ranft, Günter (Pflichtfeuerwehr)

1960 bis 1960 Mirowsky, Heinz (Freiwillige Feuerwehr)

1960 bis 1967 Kretzschmar, Gerhard

1968 bis 2008 Rummrich, Peter

2008 bis 2010 Kugler, Mario

Das Gerätehaus Naundorf wurde am 01.12.2013 aus Kostengründen geschlossen.

 

Quelle: Broschüre "130 Jahre Feuerwehren Gemeinde Milkau"

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Am 27.07.1822 waren nach dem Rochlitzer Wochenblatt Spritzen der Rittergüter von Gepülzig und Milkau im Einsatz

 

 

1956 wurde eine die Pflichtfeuerwehr Naundorf gegründet. Als Wehrleiter wurde Kam. Günter Ranft gewählt.

 

Im Februar 1960 kam es zur Neubildung der Freiwilligen Feuerwehr Naundorf. Die Funktion des Wehrleiter übernahm Kam. Heinz Mirowsky. Seine Leitungstätigkeit war aus persönlichen Gründen nur von kurzer Dauer. Bereits im Juli 1960 wurde Kam. Gerhard Kretzschmar zum Wehrleiter gewählt.

 

1963 erfolgte die Eingemeindung von Naundorf zur Gemeinde Milkau. Die FFw Naundorf blieb eine eigenständige Wehr.

1967 erhielt Naundorf eine Sirene.

 

Kam. Peter Rummrich wurde am 01.01.1968 zum neuen Wehrleiter gewählt, da Kam. Kretzschmar die Funktion des Wirkungsbereichsleiters übernommen hatte.

Am 5.9.1968 wurde eine Frauenlöschgruppe gebildet.

Der Feuerlöschteich in Neugepülzig wurde im Jahr 1972 erbaut.

 

Im Januar 1973 fand eine vertragliche Regelung, mit dem damaligen Kfl über die Nutzung eines Traktors als Zugfahrzeug für die Spritze zu jeder Tages- und Nachtzeit statt.

Im Jahr 1975 wurde das Gerätehause an der alten Schule in Naundorf um- bzw. ausgebaut.

 

Am 14.12.1997 wurde der KLF B 1000 offiziell von der FFw Milkau an die FFw Naundorf übergeben.

Damit hatte Naundorf das erste richtige Feuerwehrauto.

 

Die ortsansässige Firma Bauunternehmung Jung GmbH (Herr Grimm), sponsorte unserer FFw am 10. 9. 1999 ein neues, modernes Löschfahrzeug vom Typ TSF-W/Z.
Die Übergabe erfolgte im Beisein des damaligen Ministerpräsidenten von Sachsen Kurt Biedenkopf.
Da wir zu diesem Zeitpunkt keine geeignete Unterstellmöglichkeit für das neue Fahrzeug hatten, stellte uns der Sponsor vorerst kostenlos eine Garage auf seinem Gelände zur Verfügung.

 

 

 

17.05.2003 war die Feierliche Einweihung unseres neuen Gerätehauses. Zwei Jahre später wurde ein Feuerlöschteich an am neuen Gerätehaus erbaut.

 

25.01.2008 Am 25.1.2008 fand die Wahl der neuen Wehrleitung statt.
Kam. Peter Rummrich (40 Jahre Wehrleiter) und Kam. Frank Ranft (32 Jahre Stellvertreter E. und A.) wurden aus ihren Ämtern verabschiedet.
Kam. Mario Kugler (Wehrleiter) und Kam. Jan Figula (Stellvertreter für E.u.A) wurden als Nachfolger für 2 Jahre gewählt, da sie in dieser Zeit noch erforderliche Lehrgänge absolvieren müssen.

Die FFw Naundorf schloss sich der FFw Milkau am 12.2.2010 an.
Die geforderten Lehrgänge konnten aus unterschiedlichen Gründen nicht besucht werden, was nicht den betreffenden Kameraden anzulasten ist.
Eigentlich wurde in unserer bewegten Geschichte immer ein Weg gefunden,        als eigenständige Wehr weiter zu bestehen...